RBC SH Rund 2017

Für Meik und Thomas war es bereits die vierte Teilnahme an der SH Rund des RBC Rendsburg. Für mich ging es am Morgen des 24. Mai 2017 das erste Mal nach Glückstadt. Die ersten 30 Kilometer fuhren wir in heimischen Gefilden nach Wischhafen an die Elbe. Mit der Fähre ging es über den Fluss nach Glückstadt. Unser Gepäck mussten wir dank Transport mit dem Auto zur Fähre erst in Glückstadt schultern. So wurde es nur auf den letzten drei Kilometer ziemlich beschwerlich.

Die anderen Teilnehmer an der Runde hatten das Frühstück in der Jugendherberge bereits beendet und befanden sich bei den letzten Vorbereitungen zur Abfahrt auf die 4. Etappe nach Mölln. Nach Erhalt unserer Startunterlagen wurden die Startnummern am Sportgerät und Gepäck angebracht und das Gepäck abgegeben. Nun waren auch wir startklar.

In der Sportgruppe mit Guide Axel ging es für uns auf die 132 Kilometer nach Mölln. Die Strecke führte überwiegend über Neben- und Kreisstraßen, nur selten fuhren wir auf Bundesstraßen. Schon wenige Kilometer hinter Glückstadt die erste Reifenpanne. Auf einer Nebenstraße waren offensichtlich Kühe getrieben worden. Deren Hinterlassenschaften wurden gekonnt umkurvt. Dann der Knall und eine aufgeplatzte Reifenflanke. Direkt nach dem ersten Schlauchwechsel und nur 200 Meter weiter der nächste Knall. Gleicher Reifen und gleiche Stelle. Nach zweitem Schlauchwechsel ging es weiter und der Reifen hielt.

Nach 65 Kilometern war das Depot in Tangstedt erreicht. Die fleißigen Helfer hatten bereits Getränke und Essen zur Auffüllung der Kohlenhydratspeicher vorbereitet. Nach ausreichender Pause wurde nach Mölln pedaliert. Nach 167,5 Kilometern und 5:21 Stunden war die Jugendherberge in Mölln erreicht. Ein kurzer Stopp bei der örtlichen Eisdiele durfte natürlich nicht fehlen.

Das Velo wurde im Keller verstaut und schon ging es zum Bezug des recht kleiner Vierbettzimmers. Nun wartete die verdiente Dusche und pünktlich um 18 Uhr das Essen – Spätzle mit Gulasch und Bohnen – im Speiseraum. Nach dem Essen ging es dann in die Stadt auf ein oder zwei köstliche Weizensmoothie. Mit der nötigen Nachtschwere ging es dann gegen 22:30 Uhr zu Bett. Ein wirklich sehr gelungener ersten Tag.

Die 5. Etappe wurde als geführte RTF direkt an der Jugendherberge gestartet. Meik und Thomas entschieden sich für die große Runde über 160 Kilometer. Meine Beine waren noch ziemlich schwer. Der Schnitt von 31,3 km/h der gestrigen Etappe war eindeutig zu viel für mich und mein kleines Formtief. Also ging es mit Guide Frank auf die Runde über 120 Kilometer. Die Strecke führte östlich um den Ratzeburger See. Zwischen Schattin und Klein Neuleben dann der Höhepunkt der Strecke. Ein im Osten nicht unüblicher Plattenweg mit Grasnarbe in der Mitte. Allerdings die Platten mit regelmäßigen Löchern im Stil von Rasengittersteinen. Ein ganz besondere Gefühl und höchste Konzentration beim Fahren. Hier hatte Meik dann seine Reifenpanne. Der Schaden konnte mit einem Stück Mantel provisorisch repariert werden. Den defekten Mantel musste Meik aber im Ziel komplett austauschen.

In Carlow war das Depot eingerichtet und wurde zweimal angefahren. Die Schleife zurück nach Carlow führt uns Rund um Rehna durch das schöne Mecklenburg-Vorpommern. Auch wir war immer mal wieder eine Teilstrecke mit Kopfsteinpflaster zu befahren. Der Rückweg nach Mölln führt uns durch das Lankower Holz, ein riesiges Waldgebiet. Der erste Teil der Strecke führte erneut über einen Plattenweg, zum Glück diesmal durchgängig betoniert. Dann eine schmale geteerte Straße, die allerdings mit einem Verbotsschild für Fahrräder gekennzeichnet war. Direkt daneben ein fein geschotterter schmaler Weg. Nach anfänglicher Skepsis ließ sich dieser sehr gut mit dem Rennrad befahren.

Zurück in Mölln dürfte natürlich auch heute der verdiente Stopp bei der Eisdiele nicht fehlen. Nach 125 bzw. 165 Kilometern zurück bei der Jugendherberge ging es schnell unter die Dusche. Anschließend wurde bei herrlichem Sonnenschein gegrillt und das ein oder andere Bierchen getrunken. Die notwendige Nachtschwere fanden wir dann wieder durch einige Gerstenkaltsaftschalen in örtlichen Lokal. Isotonische Getränke sollen die Regeneration ja deutlich beschleunigen.

Der nächste Tag begann mit dem Frühstück um 7:30 Uhr. Anschließend musste gepackt und der Rucksack zum Transport abgegeben werden. Auf der 6. Etappe ging es von Mölln nach Malente. Die Strecke führte auf fasst direktem Weg an die Ostsee und dann über den Priwall nach Travemünde. Dort war das Depot zur Verpflegung direkt an der Trave eingerichtet. Hier konnten wir bei der verdienten Pause die Sonne genießen, bevor es mit der Fähre über den Fluss nach Travemünde ging. Heute fuhren wieder alle auf der gleichen Strecke, Meik und Thomas jedoch wieder in der Sportgruppe, während ich in die Sport-Aktiv-Gruppe gewechselt habe. Hier war das Tempo etwas geringer und meinem Fitnesszustand angepasster.

Im weiteren Verlauf ging es durch Timmerdorfer Strand, Scharbeutz und Haffkrug. Vorbei am Hansa Park zurück ins Landesinnere nach Malente. Natürlich führte uns auch dort der Weg auf den letzten Kilometern zu einer Eisdiele und dann weiter zur Jugendherberge. Die liegt etwas außerhalb, direkt am Kellersee und wurde erst vor einigen Jahren renoviert. Die Vier-Bett-Zimmer sind geräumiger und wir wurden wieder in der schon bekannten Zusammensetzung untergebracht.

Hier hatte ich es dann von Meik erfahren, Thomas hatte in Timmendorf einen Unfall und musste mit dem Krankenwagen in Uniklinikum nach Lübeck gebracht werden. Zur diagnostizierten Handverletzungen kamen Abschürfungen im Gesicht und ausgeschlagene Zähne. Sehr bedauerlich für Thomas, für ihn war die Tour hier beendet.

Der Schock über den Unfall saß tief bei uns. Trotzdem ging es nach dem Auspacken und der Körperreinigung zum Abendessen. Es gab leckeren Fisch mit Gemüse und Kartoffeln. Zum Nachtisch ein Eis. In Malente war der Weg in die Stadt für einen Spaziergang eindeutig zu weit. Dank der fleißigen Helfer des RBC gab es ausreichende Getränke aus einem Kühlanhänger und es ging auf eine Wiese an den See. Hier fand wieder die Olympiade mit lustigen Spielchen statt. Anschließend wurden die Tages- und Wochensieger im Speiseraum gekürt. Die Sonne ging inzwischen unter und die Mücken wurden immer bissiger. Nach einigen Worten von Dieter – dem Organisator der RBC SH Rund – und stoßendem Beifall wurde eine Diashow mit den ersten Bilder der Tour gezeigt. Im Raum wurde es allerdings immer heißer und wir setzen uns liegen noch vor unseren Wohnblock und genossen den lauen Abend.

Am letzten Tag ging es um 8:00 Uhr zum Frühstück. Dank unseres frühen Erscheinens konnten wir aus einem riesigen Sortiment wählen. Waren wir wirklich in einer Jugendherberge oder war es ein Vier-Sterne-Hotel? Wie heißt es da immer, wer zuerst kommt … es wurde aber auch ständig vom Personal nachgelegt, nur war die Dame aufgrund unserer Anzahl von hungrigen Mäulern etwas überfordert. Letztlich sind doch alle Satt geworden und konnten gut gestärkt ab 10 Uhr auf die letzte und 7. Etappe starten. Von Malente ging es zurück nach Rendsburg. Natürlich durfte ein kleiner Abstecher zurück an den Strand der Ostsee nicht fehlen. Am Schönberger Strand fuhren wir durch Brasilien und Kalifornien – ja, da gibt es wirklich Ortsschilder mit den Namen – immer mit direktem Blick auf die Ostsee. Dank einer unvorhergesehenen Reifenpanne durften wir dann noch eine längere Pause genießen und konnten uns bei strahlendem Sonnenschein in Gras legen. Durch die letzten Ausläufer der Holsteinischen Schweiz ging es über die Teerblasen zum ersten Depot in Tökendorf am Dobersdorfer See. Über Preetz ging es weiter zum Westensee. Hier war das zweites Depot, zum Auffüllen der leeren Trinkflaschen. Weiter ging es auf den letzten Kilometern zum Sammelpunkt, dem Parkplatz vor der Kanalfähre Schacht-Audorf. Hier sammelten sich alle vier Gruppen, es ging gemeinsam auf die Fähre und dann die letzten drei Kilometer durch Rendsburg zum Ziel der Rundfahrt, dem Eisstübchen mit direktem Blick auf den Nord-Ostsee-Kanal.

Nach ein paar abschließenden Worten von Dieter – dem Organisator der Tour – und kräftigem Beifall für alle Helfer, Guides und natürlich auch uns Teilnehmern gab es zu Stärkung Kaffee, Kuchen, Wurst, Salate und natürlich auch Kaltgetränke gegen einen kleinen Obolus für die Spendenaktion. Nach kurzer Verabschiedung ging es für uns mit geschultertem Rucksack zum Bahnhof und von dort mit der Regionalbahn nach Hamburg. Der Metronom brachte uns dann zurück nach Himmelpforten.

Das Resümee ist ziemlich einfach. Eine anspruchsvolle Veranstaltung mit landschaftlich sehr reizvollen Strecken und einer hervorragenden Organisation. Auch im kommenden Jahr werden wir sicherlich wieder mit einigen Startern an der Tour teilnehmen. Vielen Dank an den RBC!

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