Trainingscamp 2009

1. Tag

Am Donnerstagmorgen sattelten 15 Radler nach und nach ihre Räder um nach Scharbeutz aufzubrechen und dort das Wochenende auf dem Rad zu verbringen.
Froh gelaunt trafen wir nach und nach in der Jugendherberge ein. Gegen Mittag starteten wir dann zu unserer ersten Tour. An der Promenade entlang Richtung Travemünde. Dort setzten wir mit der Fähre über um weiter über Priwall und dann den „Neuen“ Ostseeradweg direkt an der Steilküste entlang nach Boltenhagen weiter zu rollen. Diese Strecke musste aufgrund des wechselhaften Profils für Ausreißversuche genutzt werden. Einige machten sich dann auf die Verfolgung andere ließen es ruhiger angehen. Am Ende des Ausbaustückes warteten alle bis die letzten eintrafen.
Dann ging es weiter nach Boltenhagen um dort ein erdientes Eis oder auch einen Kaffee zu sich zu nehmen. Zurück ging es dann Landeinwärts durch eine wunderschöne Landschaft geprägt durch die blühenden Rapsfelder, welche für eine Fotoserie genutzt wurden.
Zurück in der Unterkunft ging es schnell zum Essen da es schon spät geworden ist. Auf unserer Etagen hatte der Herbergsvater schon die bestellten Getränke gelagert. So ließen wir den Abend bei einem Weißbier ausklingen. Tour 94 km

2. Tag

Heute Morgen klappte alles schon besser. Zumindest mit dem Aufstehen gab es kaum Probleme. Bis auf unsere Dame, die wir nicht über unsere frühe Frühstückszeit informiert haben, waren alle pünktlich.
Start gegen 10.00 Uhr in Richtung Norden, Heiligenhafen war das Ziel. Ein Zwischenstopp gab es nach wenigen Km um unseren ersten Plattfuß zu beheben. Andere fuhren schon nach Neustadt um beim örtlichen Radladen Ersatzteile zu besorgen.
Nachdem wir uns gesammelt haben ging es weiter an der schönen Küste, teils auf Asphalt aber auch mal auf harten Sandboden durch Wiesen und Wälder weiter gen Norden. Nach 75 km erreichten wir Heiligenhafen bei einer steifen Brise. In einem von Glas geschütztem Outdoor-Restaurant erholten wir uns. Der erste Kollege bekam kein Druck mehr auf die Pedale und entschied sich die Rücktour mit der Bahn anzugehen. Später stellte sich raus das nur ein Bus fährt und dieser nur Radfahrer mit Rad mitnimmt wenn keine Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer den Platz im Bus beanspruchen. Die anderen mussten sich dem auffrischenden Wind entgegenstellen.
Gemeinsam radelten wir landeinwärts nach Haffkrug und hatten am Ende des Tages 124 km auf dem Tacho. Da die servierten Hot Dogs nicht für alle das Essen ihrer Träume war, gingen wir noch zum Italiener um die Ecke und belohnten uns mit einem leckeren Eis.

Am Abend trafen dann noch weitere Radler und Begleitpersonen ein. Der Nachwuchs (Pitt und Marcel) mit Tina und Caro, sowie unser Physiotherapeut Stefan. Alle wurden in ihre Zimmer eingewiesen und auf die bevorstehenden Touren eingestimmt.

3. Tag

Freitagmorgen standen 18 Radler bereit um 3 unterschiedliche Strecken zu bewältigen. Der Regen ließ nach und die Sonne blickte durch die Wolken so dass wir etwas später als geplant aber dennoch früh genug uns auf den Weg machten. Nach wenigen km (7) sorgte der erste Platten für eine Pause. Nach weiteren 2km der nächste (oder auch derselbe) Platten für eine weitere. Dabei stellte sich zudem noch heraus dass eine Speiche bei einem anderen Rad defekt war. Nach längerem Aufenthalt strichen Jörg Hilck und Bernd Mergard die Segel und drehten bei.
Für die anderen hieß es nach 20km Feldertrennung. Eine Gruppe von 7 Radlern machte sich auf den “kürzesten“ Rückweg mit dem Ziel den Nachwuchs zu schonen. Die andere hatten die 77km im Visier.
Die gesamte Strecke führte durch das wellige Hinterland und weitestgehend abseits vom Verkehr. Es war eine reine Genießertour. Allerdings waren entsprechend der stillen Natur auch die Möglichkeit irgendwo einen Kaffee zu bekommen so gut wie ausgeschlossen. Denn nach dem wir bei der Suche noch etwa 20km auf unser gewolltes Pensum draufgelegt haben kamen wir etwas brüskiert in der Herberge an. Trotz allem war Dirk der Meinung dieses war bislang die schönste Tour. Da kann man nicht widersprechen.
Die sogenannte kleine Runde der 7-Köpfigen Gruppe war auch erst kurz vor uns reingekommen. Aufgrund der minder ausgeprägten Orientierung ihrer Führungskräfte wurden aus den geplanten 40km, 60km was ja nicht so dramatisch erscheint, jedoch für unseren Nachwuchs anschließend ein ausgedehntes Päuschen in Form von Komaschlaf erforderlich machte. Die anderen sorgten derzeit als Ausgleich für den nicht verzehrten Kuchen, für ein fettes Eis, Bratwurst oder Spritzgebäck damit die Speicher wieder gefüllt sind. Danach ging es gnadenlos und ohne Stopp zum Abendessen, welches heute als Pasta Party ausgelegt war.
Unsere vier Gäste, Hinrich, Carsten, Marco und Gerd waren guter Dinge für die morgige Abschluss-RTF beim RC Lübeck in Bad Schwartau. Jedenfalls haben sie Nudeln für ne große Runde verzehrt. Später wurden die letzten Vorbereitungen für die Abreise getroffen.

4. Tag

Am letzten Morgen verstaute Thomas Bohlmann die 8 Räder wieder auf seinen Anhänger bevor es mit den anderen zum Finalen Frühstück ging. Alle hatten schon die Radhosen an. Tina, Caro und die Jungs blieben noch erschöpft liegen. Für sie war die Tour beendet.
Als die letzten Sachen verstaut waren brachen wir in Richtung Hamburg auf um nach ca. 15 min. schon wieder die Räder vom Träger zu nehmen und uns für die Strecken anzumelden. Stefan und Jens hatten sich die 44km vorgenommen, Klaus, Thomas Schütte, Thomas Bohlmann und Gerd die 120 km, alle anderen reichten 86km.
Es war schon ein tolles Auftreten, so mit der Vereinskleidung des RS-Himmelpforten. Mit zackiger Geschwindigkeit ging es dann auch schon über die Hügel zum ersten Kontrollpunkt.
Dort verabschiedeten sich die 120-er von uns. Uwe Schlichting und Ingeborg, sowie die Ollander trafen nacheinander ein und beschlossen dann mit mir, Dirk und Peter den restlichen Teil der Tour zu fahren.
Kurz nach der Weiterfahrt fiel mir ein mit den Anwohnern einer einsamen Strasse diskutierender und mit einer Karte in der Hand gestikulierender Radfahrer auf welcher auch noch die gleiche Radbekleidung trug wie wir. Nach genauem Hinsehen erkannten wir Jens Meyer. Wenige hundert Meter weiter gab es ein Zwangsstop und Jens schloss auf und berichtete von seinen verpassten Möglichkeiten die 43km- Runde anzusteuern. Auch ein Stefan verlor er aus den Augen da dieser es Vorzog die Hügel mit einem gebührenden Tempo anzugehen. Er einigte sich darauf die angefangene 86-er zu Ende zu fahren, was ihm wie wir später sahen auch einen riesigen Kick in seiner noch sehr jungen Rennsport Karriere verschaffen sollte.
Wir genossen in der Truppe die Km und verschmähten auch beim letzten Halt keins von den mit liebe und aus dem eigenen Garten hergestellten Marmeladenbrot. Nachdem Ingeborg die Rezepte eingesammelt hatte konnten wir wieder weiterstrampeln.
Peter musste ein letztes Mal einen Konkurrenten in die Schranken verweisen, ansonsten blieb es bis ins Ziel ruhig. Nach dem Duschen saßen wir noch lange zusammen und ließen das erlebte Revue passieren. Die 120-er berichteten von Klaus, ihrer Zugmaschine der weder Mensch noch Material schonte. Und doch waren alle richtig platt aber glücklich.

Resümee

17 Männer und 3 Frauen 4 Tage auf Tour. 5 Platten, 1 defekte Speiche, 1 gebrochene Flaschenhalterung. Offiziell getrunken wurde wenig, gegessen dafür umso mehr, obwohl es nicht immer wirklich lecker war. . Verletzungen gab es keine nennenswerten, abgesehen von Gehörschäden die aus der von professionellen Schnarchern nicht eingehaltenen Nachtruhe resultieren. 5750km wurden am Wochenende zusammengeradelt. Das sind für iele ca. 400 km gewesen. Herzlichen Glückwunsch dazu. Bilder sollten auch bald zu sehen sein.
Ich hoffe dass ich niemanden unerwähnt gelassen habe. Natürlich kann man das erlebte nicht vollständig auf diese Weise wiedergeben. Ich möchte nur noch sagen es war meine erste von mir geplante Tour solchen Umfanges und es war ein tolles Erlebnis. Ihr habt alle super mitgemacht und zu einem unvergesslichen Wochenende beigetragen.
Vielen Dank sagt euer Frank

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